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Paracetamol 125 Mg Zäpfchen Wie Oft

Paracetamol

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Paracetamol gehört zu den wichtigsten Wirkstoffen gegen Schmerzen und Fieber und ist in zahlreichen Medikamenten enthalten. Das nicht-opioide Schmerzmittel ist bei korrekter Anwendung gut verträglich. Auch Schwangerschaft und Stillzeit sind keine Ausschlusskriterien für dice Anwendung. Bei entsprechender Dosierung kann Paracetamol prinzipiell in jedem Alter gegeben werden. Hier lesen Sie alles Wichtige über die Wirkung, Nebenwirkungen und Anwendung!

And so wirkt Paracetamol

Der genaue Wirkmechanismus des Schmerz- und Fiebermittels ist bis heute nicht bekannt. Wissenschaftliche Studien zeigten aber mehrere potentiell sich steigernde Effekte auf den Körper, welche den schmerzstillenden und fiebersenkenden Effekt erklären.

Anders als dice ebenfalls als Schmerz- und Fiebermittel eingesetzten Wirkstoffe Acetylsalicylsäure und Ibuprofen gehört Paracetamol nicht zu den sogenannten „sauren Nicht-Opioid-Analgetika". Diese reichern sich bevorzugt im akut entzündeten Gewebe, in der Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts und in der Nierenrinde an und besitzen gute entzündungshemmende Eigenschaften. Paracetamol dagegen ist ein sogenanntes „nichtsaures Nicht-Opioid-Analgetikum".

Als solches findet es sich nicht in den oben genannten Körperregionen, sondern in relativ hoher Konzentration im zentralen Nervensystem (Rückenmark und Gehirn). Dort hemmt der Wirkstoff eine bestimmte Unterform eines Enzyms (COX-3), welches für die Produktion von Prostaglandinen sorgt. Das sind Gewebshormone, die bei Entzündungsprozessen, Fieber und der Schmerzvermittlung eine Rolle spielen. Nichtsaure Nicht-Opioid-Analgetika wie Paracetamol haben nur eine schlechte entzündungshemmende Wirkung, dafür aber einen guten fiebersenkenden Effekt.

Paracetamol beeinflusst außerdem das Endocannabinoid-System, welches beruhigende und schmerzstillende Effekte vermittelt, sowie das Serotonin-System. Serotonin ist ein Botenstoff des Nervensystems (Neurotransmitter), welcher vielfältige Funktionen erfüllt. Unter anderem wirkt Serotonin auf das Herz-Kreislaufsystem, die Blutgerinnung sowie den Magen-Darm-Trakt und spielt im Gehirn eine wichtige Rolle als „Glückshormon".

Forscher diskutieren nach wie vor den genauen Wirkmechanismus des Schmerz- und Fiebermittels Paracetamol.

Die maximale Konzentration im Blut wird bei oraler Einnahme des Wirkstoffs nach thirty bis 60 Minuten erreicht, bei rektaler Anwendung (Zäpfchen) nach zwei bis drei Stunden. Dice Zeit, bis der Wirkstoff zur Hälfte von der Leber verstoffwechselt und ausgeschieden ist, liegt bei einer bis vier Stunden (Halbwertszeit). Die Ausscheidung des inaktivierten Wirkstoffs erfolgt über die Nieren.

Wann wird Paracetamol eingesetzt?

Paracetamol wird bei Schmerzen und Fieber eingesetzt, teilweise in Kombination mit anderen schmerzstillenden Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure (Ass), Codein oder Tramadol.

Normalerweise kommt es nur kurzfristig zum Einsatz. In bestimmten Fällen jedoch kann der Arzt auch eine Langzeitanwendung verordnen.

So wird Paracetamol angewendet

Bei der gelegentlichen Einnahme gegen leichte bis moderate Schmerzen wird der Wirkstoff vor allem in Tablettenform angewendet.

Speziell für die Anwendung bei Kindern, Kleinkindern und Säuglingen eignen sich Paracetamol-Zäpfchen. Diese können meist problemlos angewendet werden. Tabletten hingegen spucken Kinder oft wieder aus. Zudem sind Kleinkinder und Säuglinge meist noch nicht in der Lage, eine Tablette mit einem Schluck Wasser einzunehmen – sie verschlucken sich dabei oftentimes. Werden Zäpfchen nicht toleriert, gibt es außerdem einen Paracetamol-Saft.

Für die jeweiligen Altersgruppen existieren spezielle niedrig dosierte Paracetamol-Präparate. Besonders aufgrund der fiebersenkenden Wirkung wird Paracetamol bei Erkältung und Grippe eingesetzt.

Ärzte können ihren Patienten den Wirkstoff auch über die Vene verabreichen (Paracetamol-Infusionslösung). Das ist beispielsweise bei schweren Infektionen mit hohem Fieber notwendig.

Kombinationspräparate wie Paracetamol plus ASS, Paracetamol plus Codein oder dice Dreierkombination aus Paracetamol, Donkey und Koffein (zur Behandlung von Spannungskopfschmerzen und leichter Migräne) zeigen eine bessere schmerzstillende Wirkung als dice Einzelwirkstoffe.

Welche Nebenwirkungen lid Paracetamol?

Paracetamol-Nebenwirkungen sind relativ selten und meist auf bestehende Grunderkrankungen zurückzuführen.

Bei niedrig dosierter, längerfristiger Einnahme kann es paradoxerweise passieren, dass Paracetamol Kopfschmerzen („Analgetika-Kopfschmerzen") verursacht. Es muss dann abgesetzt werden.

Bei hoch dosierter, längerfristiger Einnahme sowie bei einmaliger Paracetamol-Überdosis sind Leberschäden zu erwarten. Dice Leber kann dann nicht mehr ihrer Aufgabe als Entgiftungsorgan nachkommen – man spricht auch von einer Paracetamol-Vergiftung, welche die typischen Anzeichen eines Leberversagens zeigt.

Die maximale Tagesdosis für Erwachsene ohne Risikofaktoren beträgt je nach Gewicht drei bis vier Gramm Paracetamol. Gerade bei Leberkranken reduzieren Ärzte die Dosis. Bereits ab sieben Gramm sind tödliche Verläufe aufgetreten.

Paracetamol-Vergiftungen behandeln Ärzte mit dem Wirkstoff N-Acetylcystein (Antidot von Paracetamol).

Was ist bei der Einnahme von Paracetamol zu beachten?

Das Schmerz- und Fiebermittel darf bei schweren Leber- und Nierenschäden, einem bestimmten Enzymmangel (Glucose-half-dozen-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel) sowie übermäßigem Alkoholkonsum (Alkoholismus) nicht angewendet werden. Das Gleiche gilt bei bekannter Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff.

In der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei jungen Patienten (Kindern) ist es bei kurzfristiger, niedrig dosierter Anwendung das Mittel der ersten Wahl zur Behandlung von Schmerzen und Fieber ohne Entzündungszeichen. Zur Anwendung und Dosierung sollte ein Arzt oder Apotheker um Rat gefragt werden.

Paracetamol und Alkohol

Da der Paracetamol-Wirkstoff ebenso wie Alkohol durch die Leber verstoffwechselt wird, tritt bei Alkoholkranken und Menschen mit einem hohen Alkoholkonsum eine Doppelbelastung des Entgiftungsorgans auf. Die kann nicht immer kompensiert werden und das Schmerzmittel löst ein Leberversagen aus. Generell sollte während der Anwendung von Paracetamol Alkohol gemieden werden.

And so erhalten Sie Medikamente mit Paracetamol

Bis zu einer Gesamtmenge von zehn Gramm pro Medikamentenpackung (Tabletten) ist das Schmerzmittel in Frg, Österreich und der Schweiz rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Paracetamol-Zäpfchen sind von dieser Regelung aufgrund der langsameren Wirkstoffaufnahme nicht betroffen.

Höher dosierte Tabletten und Infusionslösungen unterliegen der Rezeptpflicht.

Seit wann ist Paracetamol bekannt?

Paracetamol-verwandte Stoffe wurden bereits seit 1886 aufgrund ihrer schmerzstillenden und fiebersenkenden Wirkung untersucht (Acetanilid). Auf deren Basis stellte der US-Chemiker Harmon Northrop Morse an der Johns Hopkins University 1877 erstmals den Stoff Paracetamol her. Die Optimierung des Wirkstoffs von Acetanilid über Phenacetin zu Paracetamol gelang durch gezielte Weiterentwicklung des Molekülaufbaus.

Paracetamol und Phenacetin wurden durch den deutschen Mediziner Joseph von Mering schon 1887 erstmals klinisch getestet. Jedoch wurde zuerst Phenacetin für besser befunden, weshalb Paracetamol vorerst in Vergessenheit geriet. 1947 konnten David Lester und Leon Greenberg zeigen, dass Phenacetin zu Paracetamol verstoffwechselt wird und ebenso effektiv wie dieses ist.

Paracetamol wurde in den Usa 1953 erstmals auf den Markt gebracht – als direktes Konkurrenzprodukt zu Acetylsalicylsäure, das damals einer der wenigen Wirkstoffe gegen leichte bis moderate Schmerzen war. Phenacetin hingegen wird aufgrund schlechter Verträglichkeit heute nicht mehr verwendet.

Autoren- & Quelleninformationen

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:

Benjamin Clanner-Engelshofen

Benjamin Clanner-Engelshofen

Benjamin Clanner-Engelshofen ist freier Autor in der NetDoktor-Medizinredaktion. Er studierte Biochemie und Pharmazie in München und Cambridge/Boston (U.s.a.) und merkte dabei früh, dass ihm die Schnittstelle zwischen Medizin und Naturwissenschaft besonders viel Spaß macht. Deshalb schloss er noch ein Studium der Humanmedizin an.

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Source: https://www.netdoktor.de/medikamente/paracetamol/

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